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Der Riss in der Zeit

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Gespräch mit OM C. Parkin

In diesem Artikel geht es um die Frage, wie wir aus unserem ständigen Getrieben-Sein, unserer inneren Unruhe, in die Stille kommen. Ein „normaler“ Mensch möchte ständig irgendwohin oder von irgendetwas weg und empfindet das als sein Leben. Unser Ich-Geist hat die Idee, unser Leiden liege in der Vergangenheit und die Erfüllung unserer Wünsche, die Erlösung, in der Zukunft, zu der wir schnellstmöglich, gehetzt, hinwollen. Den Moment auf dieser Achse zwischen Flucht und Streben, in dem wir anhalten, innehalten, nennt OM den Riss in der Zeit. Der Riss ist gleichzeitig der Fall in die Stille, jenseits von Zeit und Raum. So eröffnet sich eine Dimension des Bewusstseins, DAS, was wir wirklich sind. Wir können nichts dafür „machen“; es bedarf einfach der Bereitschaft, anzuhalten, jede Beschäftigung aufzugeben.

Quelle: Satsang am 17.03.2000 in Hamburg 

Seitdem ich dich kennen gelernt habe, bin ich das erste Mal wirklich mit Stille in Kontakt gekommen, und mir fällt immer mehr auf, wie gehetzt und getrieben ich mein ganzes Leben lang gewesen bin. Diese innere Unruhe und Getriebenheit sind immer noch da und ich sehe sie, aber ich erkenne nicht, was mich da so ruhelos macht.

OM    Nun, es gibt immer zwei Möglichkeiten, entweder du willst irgendwohin oder du willst von irgendwas weg.

Genau das!

OM    Und diese beiden Möglichkeiten sind das, was ein normaler Mensch als sein Leben bezeichnet. Entweder er will irgendwohin oder er will von irgendetwas weg oder beides. Das ist, was wir im Normalfall unser Leben nennen. Von irgendwas weg und irgendwohin. Es kostet Kraft, von irgendwas wegzukommen. Von was wollen wir weg? Nun, wir wollen weg von dem, was wir die Vergangenheit nennen. Und wir wollen hin, wo wir die Zukunft vermuten. All unsere unerfüllten Wünsche sind es, die die Zukunft ausmachen, das Leiden, die Enttäuschung, die Last, die Schuld, die Kindheit. All das sind nur verschiedene Begriffe für das, was unser Leiden der Vergangenheit ausmacht. Und davon wollen wir weg. Es ist die Idee dieses Geistes, der - ohne es wirklich begriffen zu haben - meint, die Schwere des Leidens liege in der Vergangenheit und die Erfüllung, die Leichtigkeit der Phantasie der Erfüllung unserer Wünsche, liege in der Zukunft. So bewegen wir uns auf dieser Achse. Immer weg von dem, was uns hält oder zu halten scheint, aber was wir doch nicht ganz abschütteln können. Es scheint wie ein Schatten zu sein, den wir zu überspringen versuchen. Und das scheint niemandem wirklich zu gelingen. Es spielt keine Rolle, was in dem begraben liegt, was du Vergangenheit nennst. Es spielt in letzter Instanz von dem absoluten Verständnis des Leidens aus betrachtet überhaupt keine Rolle, welche Erinnerungen in deiner Vergangenheit gespeichert sind: Alles, was festgehalten ist, was unterdrückt ist, was nicht gehen gelassen wird, ist eine Last. Vergangenheit ist immer Last. Und in der Zukunft, zu der du schnellstmöglich, irgendwie gehetzt hinwillst und die alles enthält, was du glaubst, noch erreichen zu können oder zu müssen, alles, was du glaubst, wiedergutmachen zu müssen oder zu können - in dieser Zukunft liegt das Versprechen der Erlösung, das Versprechen von Leichtigkeit, die Erlösung von dem, was du in der Vergangenheit als Vergangenheit festhältst. Und so bewegt sich der Geist auf dieser Achse.
Wo hältst du an? 

Der ganze Artikel ist als PDF-Download zu erwerben unter

www.advaitamedia.com

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