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Die Liebe zwischen Mann und Frau auf dem inneren Weg

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OM beleuchtet in diesem Artikel die Frage, ob und wie das Zusammensein von Mann und Frau hinderlich oder förderlich für den spirituellen Weg sein kann. Jede Situation beinhaltet sowohl das höchste Potenzial zur Erkenntnis, als auch das höchste Potenzial der Versuchung. Es hängt ganz von der Reinheit der Absicht ab, ob sie der Wahrheitsfindung dient. OM enttarnt hier auch die falsche Verknüpfung von Sexualität und mystischer Verschmelzung, im Neo-Tantra genauso, wie im Konzept der romantischen Liebe, als eine Form geistiger Verklärung. In Wirklichkeit steht die Begegnung zwischen Mann und Frau für eine innere Suchbewegung, eine Suche nach sich selbst. Das Zusammensein von Mann und Frau kann dem Befreiungsweg nur unter der Voraussetzung dienlich sein, dass jeder Partner bereit ist, alleine für sich zu sein. OM beschreibt die Begegnung in Liebe zwischen Mann und Frau durch das Paradoxon von gleichzeitiger Freiheit als den männlichen und Bindung als den weiblichen Aspekt. Nur so bilden sie zusammen den inneren Kreis von Yin und Yang, die Vereinigung von Zusammensein mit Alleinsein, und so offenbart sich im Innen die Große Harmonie.
Um den Tendenzen und Fallen des Ich-Geistes bewusst zu begegnen, braucht es eine Leidenschaft für die Wahrheit, die größer sein muss als die Liebe zu einem Partner. Darin ist die persönliche Liebe integriert und die unpersönliche Dimension der inneren Begegnung mit Wahrheit und Liebe verwirklicht. 

Quelle: Auszug aus advaitaJournal Vol 15, Herbst/Winter 2006

Siehst du das Zusammensein von Mann und Frau oder das Streben danach eher als hinderlich an für den spirituellen Weg oder eher als förderlich?

OM    Weder, noch. Das äußere Zusammenstreben von Mann und Frau kann durch nichts verhindert werden. Es ist eine Vorgabe des biologischen Imperativs. Männliche und weibliche Kräfte auf Erden treiben ihr anhaltendes Spiel von Anziehung und Abstoßung nicht nur im Menschen und es gibt nichts, was sie daran hindern könnte. 
Meine Antwort könnte jedoch auch lauten: Sowohl als auch. Das Zusammensein von Mann und Frau kann förderlich sein auf dem spirituellen Weg oder hinderlich oder beides, so wie übrigens alles. Man kann nicht von einer äußeren Sache sagen, sie sei an sich hinderlich oder förderlich. Solche einfachen Regeln gelten auf dem inneren Weg nicht mehr. Es ist eine Frage deiner Absicht: Ob du eine Angelegenheit missbrauchst, ob du dich von ihr verführen lässt, oder ob du sie als eine Herausforderung für die Wahrheitsfindung nutzt. Die Antwort ist also: Weder noch und sowohl als auch.

Machst du einen Unterschied zwischen „dem Zusammensein von Mann und Frau“ und „dem Streben danach“?

OM    Nein, denn im äußeren Zusammensein von Mann und Frau ist das Streben danach nicht beendet. In Wirklichkeit steht die Begegnung zwischen Mann und Frau ja normalerweise nur für eine innere Suchbewegung. Eine Suche nach sich selbst. Und wenn Mann und Frau zusammen sind, hört die Suche ja nicht auf. Sie endet vielleicht vorübergehend, in einer kurzen Phase des Verliebtseins, in den Flitterwochen, oder beim Sex während des Orgasmus bis kurz danach. Danach fängt sie wieder an.
Das Zusammensein von Mann und Frau kann dem Befreiungsweg nur unter der Voraussetzung dienlich sein, dass jeder Partner bereit ist, alleine zu sein. Innere Bereitschaft zum Alleinsein ist die Voraussetzung für das Zusammensein. Ich sage zum Mann: Es ist gut, mit einer Frau zu sein - und - es ist auch gut, mit keiner Frau zu sein. Erst wenn es dir gleich-gültig ist, ob du mit einer Frau zusammen bist oder nicht, erst dann kannst du wirklich mit einer Frau zusammen sein. Das ist paradox. Vorher ist es eine Suchbewegung, die immerhin die Möglichkeit gibt, in einen Spiegel zu schauen, aber es wird Leiden sein in dieser Begegnung. Und erstaunlicherweise ist ja die Begegnung von Mann und Frau einer der Orte auf Erden, welche das tiefste Leiden in sich tragen. Und das obwohl - oder gerade weil er das höchste Glück auf Erden verspricht.

Das ganze Gespräch ist als PDF-Download zu erwerben unter
 
 
www.advaitamedia.com

 


advaitaJournal Vol. 15
Sexuelle Kraft auf dem Inneren Weg

Magazin, 84 Seiten, advaitaMedia, 2006

In welcher Beziehung stehen Sexualität und Spiritualität? Wie kam es zu dem kollektiven Missverständnis, dass sich im Unterbewusstsein der meisten westlichen Menschen Sexualität und Spiritualität immer noch ausschließen? Diese Ausgabe enthält unter anderem ein Interview zum Thema mit Daniel Odier ("Alles ist ein Tor") und OM C. Parkin ("Die Liebe zwischen Mann und Frau auf dem inneren Weg").

Zum Heft auf www.advaitamedia.com >

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