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Warum gibt es Krieg?

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Ein Friedensforscher sagte einmal: "Krieg ist eine Ersatzhandlung".
Und genau das ist es, was auch ich im Innern von Menschen sehe: Sie führen einen inneren Krieg, der nichts weiter ist als ein Ausweichen, eine Ersatzhandlung, um dem Fühlen zu entkommen. Ich bin ein Individuum, ich bin dieser kleine Teil des Ganzen, der sich vor dem Ganzen schützen muss, um zu überleben. Ja, jedes Teil, jedes Teilchen muss sich schützen gegen das Ganze, gegen das Große, gegen das Übermächtige, gegen das Böse im Außen, gegen die Bedrohung, die Schlechtigkeit der ganzen Menschheit, die Terroristen, Kriegstreiber, Politiker - egal ob rechts oder links. Was für ein Leben ist das? Und was wäre, wenn du dich die ganze Zeit getäuscht hast? Was wäre, wenn du das Ganze wärest, in Wirklichkeit? Ich halte das, was ein normaler Mensch als "mein Leben" bezeichnet, im Wesentlichen für eine Ansammlung von Ersatzhandlungen, die einzig und allein darauf angelegt sind, dem Wesentlichen zu entkommen. Denn dieses Wesentliche ist so etwas wie das Ende des Lebens innerhalb des Lebens. Wenn das Wesen erscheint, ist die Individualität am Ende. Und davor haben wir Angst. Angst vor Identitätsverlust, Angst vor Ich-Verlust, Angst vor dem Tod, Angst vor der Auflösung im Nichts. Aber sprechen diese Ängste die Wahrheit? Haben wir jemals ernsthaft überprüft, ob diese Ängste die Wahrheit sprechen? Wir müssen bereit sein, die inneren und äußeren Ersatzhandlungen für einen Moment aufzugeben. Uns zu stellen und zu fühlen.

Wenn du alle Ersatzhandlungen aufgibst, wenn du aufhörst, gegen dich und gegen die Welt zu kämpfen - dann stellst du dich zum ersten Mal dem Wesentlichen. Das ist dein Einblick in die Wirklichkeit. Und dann siehst du: Ich bin auch all das, was ich niemals sein wollte. Ich bin der Krieg, ich bin der Terror, die Gewalt, die Folter. Es ist alles hier. In mir. Und wenn ich anerkenne, dass ich all das bin, was ich niemals sein wollte, und wenn ich es dorthin zurücknehme, von wo es erschienen ist, wenn es zurückgekehrt ist - ja, dann geschieht das Erstaunliche. Dann geschieht das Unerwartete. Dann nämlich ist Frieden. Es ist so, dass der Moment - dieser innere Moment - wo ich auch mit dem Krieg in Frieden bin, dass dieser Moment sehr friedlich ist. Der Terror, der die Außenwelt bedroht, deutet auf die Dringlichkeit der inneren Situation des Menschen, die Dringlichkeit, in der du dich befindest - nämlich ein für alle Mal zu erkennen, was wirklich ist. Aufzuwachen aus Ersatzhandlungen, aufzuwachen aus dem Alptraum des ständigen inneren Kampfes den diese Ich-Idee immer weiterträumt. Es gibt nur eine Möglichkeit, aus der Katastrophe aufzuwachen: Ein für alle Mal zu erkennen, was wirklich ist. Was wirklich ist und nicht endlich. Wenn du der Seele dienst, anstatt gegen sie Krieg zu führen, so wie du es bisher getan hast, dann bringst du es auch zu etwas, du bringst es nämlich zu dem, zu dem die Seele bestimmt ist. Dann bist du im Frieden Gottes. 

Artikel von OM C. Parkin, 2003
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